Lexikon der Buchbindekunst

Alle wichtigen Begriffe von A-Z

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  • Farbprägung (auch Prägefoliendruck oder Heißfolienprägung) bezeichnet in der Buchherstellung oder allgemein Papier- bzw. Kartonverarbeitung das Einprägen eines Elementes (Text oder Logo) in ein Material, wobei zwischen dem Prägestempel und Material eine dünne mit einer Farbschicht versehene Folie (Prägefolie) läuft. Die Farbe wird durch die Einwirkung von Wärme und Druck des Prägestempels auf das zu prägende Material übertragen. Typische Anwendungen von Farbprägungen sind die Gestaltung von Autorennamen, Verlagsnamen oder Buchtitel auf dem Buchrücken oder dem Vorderdeckel des Buches, sowie die Gestaltung von Schriftzügen auf hochwertigen Verpackungen.

  • Einfärben von Buchschnitten mit Körperfarben, vorwiegend auf dem Kopfschnitt; der früher übliche farbige Rundumschnitt wurde selten; maschinelles Schnitteeinfärben bewährte sich nicht; Teerfarben werden wegen der Gefahr des "Einlaufens" nur bei gut geleimten Papieren angewendet, Kunstdruckpapiere können beim Färben an den Schnittkanten zusammenkleben und bleiben deshalb meist weiß.

  • Als Filete (französisch) wird sowohl ein Werkzeug des Buchbinders als auch die damit hergestellte Verzierung der Bucheinbände bezeichnet.
    Der Gebrauch der Filete ist im 17. Jahrhundert aufgekommen. Auf der gewölbten Fläche der wiegemesserförmigen Filete sind Linien und Ziermuster angebracht, die mit wiegender Bewegung in das Leder eingeprägt werden. Einen Abschnitt des sich daraus ergebenden Musters kann man häufig an den nicht genau aufeinander passenden Nahtstellen zwischen zwei Abdrücken erkennen.

  • Der Franzband ist ein spezieller, aufwendiger Bucheinband, bei dem die Buchdeckel auf tiefen Falz gesetzt werden. Das bedeutet, dass die Buchdeckel direkt an den Buchblock gearbeitet werden, wobei der Buchblock auf Schnüre und nicht auf Bänder geheftet ist und der Falz nach der Rundung des Rückens so ausgearbeitet (sogenanntes „Abpressen“) wird, dass ein rechter Winkel zum Buchblock entsteht. Erst danach erfolgt das Insledermachen, das heißt erst anschließend wird der Band mit Leder überzogen, wodurch der Falz nicht sichtbar ist.
    Die Konstruktion des Rückens variiert: fester oder hohler Rücken; zum Teil wird der Franzband mit echten oder falschen Bünden versehen.
    Man unterscheidet dabei zwischen dem sogenannten „Halbfranzband“ und dem „Ganzfranzband“. Während bei Halbfranzband lediglich der Rücken sowie die Ecken mit Leder bezogen sind, ist letzterer vollständig mit Leder bezogen. Der Ganzfranz wird häufig für Prachtausgaben genutzt und aufwändig verziert.
    Der Vorteil dieser Bindetechnik liegt insbesondere in der Innigkeit der Konstruktion: Buchblock und Buchdeckel sind fest miteinander verbunden, weshalb das Buch eine erheblich höhere Stabilität bietet als einfache Deckenbände.
    Die Bezeichnung „Franzband“ ist mit der Herkunft dieser Technik aus Frankreich zu erklären.

  • Schutzhüllen, Buchschuber; für den Versand aus unbezogener Pappe bestehend, für wertvolle Handeinbände überzogen, an den Kapitalen der Rückenrundung angepasst; "Solander-Schuber" sind mit Asbest ausgekleidete, feuersichere Formschuber mit Hals und dicht schließendem Kopfteil.

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