Lexikon der Buchbindekunst

Alle wichtigen Begriffe von A-Z

| A | B | C | D | E | F | G | H | I | J | K | L | M | N | O | P | Q | R | S | T | U | V | W | Y
  • Bezeichnung für "Kopf" und "Schwanz" eines Buchblockrückens und für das am Buchblockrücken angearbeitete "bestochene" Kapital mit Seidenfäden. Angeklebte gewebte Kapitalbänder dienen als Ersatz für das bestochene Kapital. Um 1800 fertigten die Buchbinder ihre Kapitalbänder selbst an, in dem sie einen Kartonstreifen oder eine Schnur mit farbigem Barchent umklebten oder sie benutzten dazu gestreiftes Papier.

  • Fabrik- Zierband  - Das Kapitalband dient hauptsächlich dazu, die Lücke zwischen Buchrücken und Buchblock zu verdecken und das Buch zu verschönern. Zusätzlich schützt es vor Staub und Beanspruchung.
    Ersatz für das mit Seidenfäden "bestochene" Kapital; einseitig und früher auch doppelseitig gewebt.

  • Karton ist ein aus Zellstoff, Holzschliff und Altpapier hergestellter Werkstoff, der unter anderem in Druckereien als Druckuntergrund, in der Verpackungsindustrie zum Schutz von Packgut sowie im grafischen Gewerbe und im Kunstgewerbe als künstlerischer Werkstoff und als Gestaltungsuntergrund eingesetzt wird. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um Papier mit einer größeren Dicke.

  • Die Kartonage kommt aus dem Bereich der Verpackungstechnik und wird aus starken Papiersorten (Karton oder Pappe) hergestellt. Für jede Art der Umverpackung gibt es praktisch die passende Kartonage, die, je nach Anforderung, in verschiedenen Stärken und Größen hergestellt werden kann. Kompakt zusammengefaltet, benötigt sie wenig Platz im Lager. Für besonders empfindliche Waren oder Güter wird zu deren Schutz hauptsächlich Wellpappe verwendet.

  • Bei der Klebebindung in der Buchherstellung werden die Rohbogen mit Hilfe eines Klebstoffes (Hotmelt oder Dispersionskleber oder PUR) verbunden.

  • doppelseitig klebende Punkte zur Befestigung von Beilagen, Karten o.ä. in Büchern oder Broschüren, auch als Klettpunkte.

  • Kleister sind Klebstoffe in Form eines wässrigen Quellungsproduktes aus Stärke oder organischen Celluloseethern. Meist handelt es sich um Methylzellulose. Sie bestehen zu 2–20 % aus nachwachsenden Rohstoffen und zu 80–98 % aus Wasser. Kleister binden durch Verdunstung des Wassers physikalisch ab; sie sind kalt härtend und einfach in der Verarbeitung.

  • Sammelname für durch Ätzung gewonnen Druckplatten aus Zink. Klischees lassen sich auch manuell aus Bleiplatten, Holztafeln und Tonplatten herstellen; von Künstlern gravierte Druckplatten wie Radierungen werden nicht Klischee genannt. Der Buchbinder spricht nicht von Klischee, sondern von Platten oder Gravuren aus Zink, Elektron oder Messing, die er zum Prägen auf Einbanddecken benutzt.

  • Oberschnitt oder Kopfschnitt nennt man den Schnitt an der oberen Kante des Buchblockes.

  • Kunststoffbeschichtete Einbandmaterialen sind in der Regel als Kunstleder bekannt. Dabei sind es nicht nur Lederstrukturen, die durch Prägung imitiert werden können, sondern auch Gewebe oder andere Naturmaterialien. Aufgebaut sind solche Einbandstoffe aus einem Trägermaterial, das sowohl aus Gewebe oder Kunstfasern, als auch aus Vlies oder Papier bestehen kann, und der namensgebenden Schicht aus Kunststoff. Diese kann durch Lackieren, Bestreichen, Gießen oder Walzen aufgetragen werden und besteht entweder aus Nitro-Zellulose, PVC oder PVDC.

Letter k